Dienstag, 22. Dezember 2009

Was man von Medienmeldungen zu halten hat

Es war klar, mit der Konjunktur würde es aufgrund der Finanzkrise bergab gehen.
Die Politik steuerte energisch gegen. Leider nicht mit Investitionen oder mit der Förderung umweltfreundlicher Autos, sondern mit der Abwrackprämie, die die Konjunkturflaute etwas nach hinten verschob. Immerhin das Ärgste war durch Bankenrettung und Konjunkturmaßnahmen verläufig abgewndet.
Dann kamen die Jubelmeldungen: Banken wieder in Form, können Boni zahlen, Expertenstimmung geht ständig aufwärts. Es folgte die Wahl und trotz des schreckerregend unsinnigen Programms der Steuerverschwendung für die FDP-Klientel, das die Schulden vergrößert und die Zukunftsaussichten noch schwärzer erscheinen lässt, kamen die stolzen Meldungen vom Weihnachtsgeschäft: Volle Zufriedenheit.
Wenn die Konsumenten gegen jede Voraussicht ein Jahr lang alles getan haben, die Konjunktur zu stützen, müssen sie wenigstens nach Weihnachten wieder Luft zu holen versuchen. So deutet die Vorausschau der Gesellschaft für Konsumforschung einen Rückgang um drei Zehntelpunkte an.
Die Meldung dazu lautet: Sparsame Konsumenten würgen Aufschwung ab.
"Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast!" Leider stammt die Aussage nicht von Churchill, aber auch die Behauptung, Goebbels habe ihm den Ausspruch zugeschrieben ist nicht belegt. Trotzdem geht beides weiter fleißig durch die Medienwelt.

Dienstag, 15. Dezember 2009

FDP für mehr Polizeirechte

Liberal war einmal. Jetzt ist die hessische FDP im Zuge des Bündnsses Hahn-Koch für mehr Polizeirechte und weniger Datenschutz.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Klimakriege

Nicht nur in Darfur zeigen sich schon die Auswirkungen des Klimawandels in rücksichtsloser Beseitigung derer, die einen am Zugang zu Wasser, Land und Ressourcen behindern.
Welzer weist auch auf Europa hin:
Zur Kategorie der falschen Alternativen zählt zweifellos auch die Frage, ob man die zahlreicher werdenden Umwelt- und Klimaflüchtlinge in Drittländern zwischenlagern oder im Meer ertrinken lassen soll; hier entfalten die Sachzwänge ihre totalitäre Logik, und es ist deutlich auszusprechen, dass diese Menschen zurückgeschickt werden oder sterben, weil man in den Schengenländern übereingekommen ist, dass man sie nicht haben will. Das ist keine moralische Aussage, sondern eine empirische. Wenn man bei sicherheitspolitischen Entscheidungen für einen solchen Umgang mit Menschen keine moralischen Dissonanzen verspürt, kann man ohne weiteres dabei bleiben, sie nicht hereinzulassen.

Harald Welzer: Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird, Bonn 2008, S.262f.