Montag, 25. Juli 2011

Wer ist schuld an der Hungerkatastrophe in Somalia?

Der Klimawandel und der Bürgerkrieg.
Der Klimawandel ist naturbedingt und der Bürgerkrieg ist hausgemacht.
In Libyen liegen klare Verhältnisse vor, da konnte die NATO eingreifen.
In Somalia sind die Verhältnisse schon 10 Jahre lang so verworren. Wie soll man da Menschenleben retten?
Damit können wir uns nicht herausreden.

1 Million bewilligt die Kanzlerin spontan. Mehr könne man nicht geben, so lange die Verhältnisse so unklar seien. (Somalische Sprecher sagen, es gebe zwar eine Dürre, aber die UNO übertreibe, und verbieten Hilfslieferungen. - 22.7.11)

Das soll's gewesen sein?

Ist der Klimawandel wirklich nicht von Menschen beeinflusst?
Somalische Islamisten lassen Hilfslieferungen zu. (17.7.11)
Experten warnten schon vor Monaten vor den Folgen der diesjährigen Dürre.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Ist Google zu mächtig?

Nachrichten:

Belgische Zeitungen klagen dagegen, dass Google ihre Artikel über Google-News verbreitet, ohne für die Verwertung bezahlt zu haben.

Die Zeitungen bekommen Recht.

Die Artikel belgischen Zeitungen werden in Google ausgeblendet.

Die Artikel belgischer Zeitungen sind wieder über Googles Suchmaschine erreichbar.  (Wie sind die Zugeständnisse zu bewerten?)

Wir verlassen uns immer mehr auf Informationen aus dem Internet.

Meinungen:
Schirrmacher fordert eine europäische Suchmaschine.

Wir brauchen viele kleine Suchmaschinen. Sonst bestimme Google unser Weltbild. (Spiegel online)

Meine Meinung:
In einer Situation, wo wir angeblich auf Konkurrenz vertrauen, züchten wir Oligopole (z.B. Nahrungsmittel- und Energiekonzerne) und dulden die Entstehung von Monopolen (z.B. Google, Wikipedia, Facebook).
Selbst wenn sie gegenwärtig vorzüglich und fehlerlos wären, wäre ihre Macht langfristig gefährlich.
In unserer Kultur herrscht ein völlig verqueres Verhältnis zu wirtschaftlicher Macht. Der Mainstream ist, zu glauben, sie brauchte nicht kontrolliert zu werden.

Freitag, 1. Juli 2011

Unschuldsvermutung und Verhältnismäßigkeit

Die Anklage gegen Strauß-Kahn könnte zusammenbrechen, heißt es, weil der einzigen Belastungszeugin nachgewiesen wurde, mehrmals gelogen zu haben.
Aus dem Kachelmann-Prozess wissen wir, dass eine Lüge auf einem anderen Feld noch nicht als Beweis für eine Lüge in der Hauptsache gelten muss.
Es ist auf jeden Fall sehr schwierig, sich ein Urteil zu bilden, weil - wie bei Kachelmann - Aussage gegen Aussage steht und die übrige Beweislage dünn ist. [Geschrieben ohne Kenntnis der durchaus aussagekräftigen Indizien, die freilich keine Vergewaltigung beweisen, Fonty]
So viel ist aber sicher. Die Unschuldsvermutung, die für einen Angeklagten vor Gericht zu gelten hat, ist in der veröffentlichten Meinung auf breiter Front fallen gelassen worden. Nach anfänglichem Erschrecken und großen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit des Zimmermädchens erging sich die Presse in ausführlichen Erörterungen über den Zusammenhang zwischen männlicher Macht und ihrer Ausnutzung für sexuelle Nötigung.
War das unvermeidbar? Hätte man nicht aus dem Fall Kachelmann lernen können?
Die gegenwärtige Beweislage (2.7.11)
Nachträglich Versuche der Differenzierung (2.7.11)

Ein anderer Fall:
Die Fernsehpersönlichkeit des Vorjahres war beschuldigt, für 70 p (das entsprach damals etwa 3 DM) gestohlen zu haben. Ihr Fall kam in London vor Gericht. In allen großen Zeitungen kam - meist auf der ersten Seite - ein Bericht mit Bild. Die Person wurde verurteilt. Drei Tage darauf beging sie Selbstmord.
Wir brauchen die Massenmedien als 4. Gewalt zur Kontrolle der Machteliten. Wir brauchen sie auch zur Kontrolle der Justiz. Was wir nicht brauchen, sind Vorverurteilungen und ein extrem erhöhtes Stramaß durch Rufmord.