Dienstag, 26. Februar 2013

20 Milliarden Dollar Boni für die Manager der Wall Street

berichtet Spiegel online am 26.2.13
Wer braucht das Geld, wenn nicht sie?
Wie anders sollen sie sich klarmachen, dass sinnvoll ist, was sie tun?

Donnerstag, 21. Februar 2013

Stuttgart 21: höhere Kosten seit 2009 dem Bund bekannt


Offenbar geht aus dem internen Gutachten der Deutschen Bahn hervor, dass der mit den Projektpartnern, also insbesondere dem Bund, dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart, im Sommer 2009 vertraglich für das gemeinsam finanzierte Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ vereinbarte Kostenrahmen von 4,526 Milliarden Euro nicht zu halten ist. Die Mehrkosten von eine halb Milliarde Euro sollten laut Gutachten durch Einspar- und optimierungspotenziale in Höhe von 900 Millionen Euro aufgefangen werden können, was jedoch nicht der Fall war. [...]
Darüber wusste der der Bahn-Aufsichtsrat – und damit auch der Bundesverkehrsminister – laut internem Bericht offenbar schon 2009, dass die erhofften Einspar- und Optimierungspotenziale „nicht auf einer vertieften Planung, sondern nur auf einer groben Kostenschätzung“ beruhten. (querschüsse.de, 21.2.13)

Montag, 11. Februar 2013

Rücktritte

Benedikt XVI.

Margot Käßmann

Gustav Heinemann

Marina Weisband, Norbert Röttgen, Roland Koch, Karl-Theodor zu Guttenberg,  Annette Schavan, Mitglieder der FDP-Führung

Freitag, 8. Februar 2013

Was spricht für Schavans Rücktritt?

1) Umfrage der ZEIT: 60 % für Schavans Rücktritt. Wie viele davon kennen die Basis der Fakultätsentscheidung? Ich jedenfalls nur unvollständig. Das, was ich kenne, freilich überzeugt mich nicht. 

Dazu eine Bemerkung, die ich von Philipp Schmidt vom MIT Media Lab gehört habe: 
"Abschlüsse werden weniger interessant als die Arbeitsbiographie"
(natürlich nicht wörtlich zitiert. Nachzuhören: hier) Das gilt für Schmidt schon für Berufsneulinge.

2) Im Zusammenhang mit einem Artikel über die Plagiatsaffären bringt die Süddeutsche Zeitung jetzt Passagen, die der Gutachter kritisiert haben soll. In einer dieser Passagen weist Schavan fortlaufend daraufhin, dass sie Luhmann referiert. Das war damals ein gängiges Verfahren. Einzelne Wörter des referierten Textes als Zitat zu kennzeichnen, behindert den Lesefluss enorm. Dagegen hat man vom Autor geprägte Fachtermini in einer referierenden Passage allerdings sehr wohl durch Anführungszeichen hervorgehoben.
Andere Passagen sind dagegen in der Tat kritikwürdig. So hat sie Quellen nicht etwa nur nach der Sekundärliteratur zitiert, sondern als Zitat aus dieser Sekundärliteratur bezeichnet.
Auf S.135 der Dissertation referiert sie sogar eindeutig Piaget mit Baldwins Worten (Plagiat). Zwar zitiert sie mit der nächsten Anmerkung Baldwin selbst, doch ohne den dauerden Parallelvergleich mit dessen Text kann man das Referat zu Piaget nicht als Baldwins Wortlaut erkennen. 
Ist das mehr als ein billigendes In-Kauf-Nehmen, dass der Leser getäuscht wird? Ist das Täuschungsabsicht?
Dass Schavan selbst referiren kann, hat sie in der Arbeit (vermutlich mehr als genug) bereits bewiesen. 

Sollte nach Ansicht des Gutachters in der Fähigkeit zu referieren ein wesentlicher Teil der geistigen Leistung einer Dissertation liegen?

Schavans Rücktritt mit Begündung (ZEIT)

Kommentar (Spiegel online)

Uni Düsseldorf zu Promotion Schavan und zur Erreichbarkeit der Akten

Poersken: Über die Empörungsdemokratie des digitalen Zeitalters (2012) (Medientage München)
Mediendemokratie durch Empörungsdemokratie ersetzt.
Agendasetting von unten
Medien- und Publikumsempörung klaffen auseinander. Entfremdung zwischen Medien und Publikum, geteilte Offentlichkeit
Adhoc-Effekt regiert. Wettbewerb: Wer kann schneller, wer kann lauter? (auch bei den Medien)
Moralisierung fast aller Lebensbereiche: Verletzung von Glaubwürdigkeitsansprüchen aufgespürt.
Beispiele: Steinbrück u. Schavan Wer klar ist, macht sich angreifbar.
Angebot, sich enttäuscht zu zeigen, ist übergroß.

Nachtrag vom 20.3.14:
Gerichtsverfahren zur Promotionsaberkennung, Zeit 20.3.14
Gericht weist Schavans Klage ab, SZ 20.3.14

Stuttgart 21 vor Abbruch?

"Die Bahn-Oberen haben dem nur wenige handfeste Argumente entgegenzusetzen. Kein Wunder, sie waren ursprünglich selbst nicht wirklich vom Sinn des unterirdischen Bahnhofs überzeugt. Die damalige schwarz-gelbe Landesregierung von Baden-Württemberg hatte ihnen das Prestigeprojekt regelrecht abgerungen." (Spiegel online)

Sonntag, 3. Februar 2013