Freitag, 24. Mai 2013

Weshalb die SPD für unsere heutige Gesellschaft wichtig ist

Man braucht die SPD nicht zu wählen, wenn man die politische Linie einer anderen Partei gerade bevorzugt oder wenn ihr Kanzlerkandidat zwar klar formuliert, aber manches Mal auch daneben trifft.
Man braucht sie auch nicht zu lieben, wie Jan Ross von der ZEIT es von sich behauptet.
Man kann auch andere Politiker mehr schätzen als Fritz Erler, Carlo Schmid, Willy BrandtEgon Bahr,  Gustav Heinemann, Erhard Eppler, Helmut Schmidt, Frank-Walter Steinmeier, Hannelore Kraft und all die hier nicht Genannten, denen bei allem Politikerehrgeiz zentrale Werte wichtiger waren als der Wahlerfolg der Partei.
Ich denke, Jan Ross hat in der Zeit vom 23.5.13 einiges treffend formuliert, was auch ich für charakteristisch für die Partei halte:
"Wo immer sich in der Gesellschaft ausdrückte, was sonst in der Gesellschaft keine Stimme hatte, da musste auch die Sozialdemokratie sein. [...] Es wird aber immer Unterprivilegierte und Benachteiligte geben. Und unter den Bessergestellten welche, die nicht einfach ihr Glück genießen, sondern die Sache der anderen zu ihrer eigenen machen wollen. [...] Für die Guten unter den Starken ist nichts so anziehend, wie sich auf die Seite der Schwachen zu schlagen."
Freilich, die Umwelt und die noch kommenden Generationen fanden lange in der SPD nicht genügend Fürsprecher, und die Benachteiligten in den weniger entwickelten Ländern gerieten trotz allem Internationalismus zum Trotz im Vergleich zu den Benachteiligten im Lande oft zu wenig in den Blick.

Trotzdem: Auch wenn die jeweils aktuell verfolgte Politik einem nicht gefallen mag und trotz aller Irrwege, die auch beschritten wurden. Welche Partei hat mehr zur Errichtung und Bewahrung der Demokratie in Deutschland getan als die SPD?

Eine Anmerkung dazu, dass wiederholt darauf hingewiesen wurde, dass die SPD ihren Namen nicht zu ändern gehabt habe:
Die Partei, die vor 150 Jahren gegründet wurde, war der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein. Zur Vereinigung mit der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands kam es erst auf dem Gothaer Parteitag 1875. Den Namen Sozialdemokratische Partei Deutschlands nahm die Partei erst 1890 an. 
Nun braucht man freilich nicht besonders viel in die Tatsache hineinzugeheimnissen, dass der ADAV als Ursprung der SPD gewählt worden ist. Jede Institution versucht ihr Jubiläum möglichst früh zu feiern. Da musste halt der ADAV herhalten. 

Egon Bahr über Brandt und die SPD

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