Samstag, 7. September 2013

Ein langweiliger Wahlkampf?

Die politischen Hauptprobleme, vor denen wir stehen, kommen meiner Meinung nach im Wahlkampf nicht vor. (Jedenfalls nicht bei den Parteien, die eine Chance haben, nach den Wahlen Teil der Regierung zu werden.)

Das Hauptproblem:
Ein kleiner Teil der Menschheit verbraucht die Masse der Ressourcen, auf die die heutige und die zukünftige Menschheit insgesamt angewiesen ist.

Daraus ergeben sich:

  • die globale Erwärmung, auf die die Menschheit seit Jahrzehnten ganz unzureichend reagiert und deren Folgen von Jahr zu Jahr schwerwiegender werden. 
  •  die Schere zwischen Arm und Reich in der Welt (international und innerhalb der Nationen) 
  • die wachsende Gewaltbereitschaft von denen, die sich benachteiligt fühlen (Terrorismus, Bürgerkriege) 
  • die Zerstörung der demokratischen Grundlagen (Missachtung der Menschenrechte) durch die, die um ihre Vorrechte fürchten. 


Konkrete Einzelprobleme sind z.B. die Zunahme von Naturkatastrophen, der Anstieg des Meeresspiegel, die Finanzkrisen, die Unregierbarkeit von Staaten, der Bürgerkrieg in Syrien, die Ausspähung jeglicher elektronischen Kommunikation zur Durchsetzung der Interessen einzelner Staaten bzw. ihrer Regierungen und ihrer mächtigsten Konzerne (Geheimdinste), die Abschottung gegenüber Flüchtlingen (Fluchtabwehr, Festung Europa)

 Das Generationenmanifest versucht, diese - und andere - Probleme in den Wahlkampf einzubringen, bisher ohne Erfolg.
Geredet wird zwar über eine Energiewende, über Generationengerechtigkeit, über unzureichende Investition in Bildung. Doch weil das Wachstum des Sozialprodukts und die dafür notwendige Steigerung der Konsumbereitschaft allemal als wichtiger gelten, wagt keine der etablierten Parteien einen ernsthaften Lösungsversuch, der die Hauptprobleme selbst angeht. Es könnte Stimmen kosten.

Ganz treffend bemerkt Heribert Prantl am 7.9.13 in der SZ über die Anstrengungen in der Eurokrise:
"Gerettet wurden nicht Menschen. Gerettet wurden Schuldverhältnisse, Finanzbeziehungen, Wirtschaftssysteme."
Und Steinbrück erregt sich über den Verdacht, ihm könnten womöglich doch Menschen wichtiger sein als Finanzbeziehungen.

Das, was im Wahlkampf abläuft, ist nicht aufregend. Aufregend ist, was im Wahlkampf nicht zur Sprache kommt.

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