Samstag, 1. Februar 2014

Gaucks Rede vor der Sicherheitskoferenz

Gauck ist nicht blauäugig. sondern er hat die Vorstellung, zur Außenpolitik gehöre der Einsatz von Waffengewalt dazu, auch wenn nicht abgesehen werden kann, ob sie mehr schadet als nützt.
Ausdrücklich sagt er es freilich nicht.

Immerhin sagt er:
"Manchmal kann auch der Einsatz von Soldaten erforderlich sein. Eines haben wir gerade in Afghanistan gelernt: Der Einsatz der Bundeswehr war notwendig, konnte aber nur ein Element der Gesamtstrategie sein. [...] Und gerade wenn die Vereinigten Staaten nicht ständig mehr leisten können, müssen Deutschland und seine europäischen Partner für ihre Sicherheit zunehmend selbst verantwortlich sein. Zudem sollte es heute für Deutschland und seine Verbündeten selbstverständlich sein, Hilfe anderen nicht einfach zu versagen, wenn Menschenrechtsverletzungen in Völkermord, Kriegsverbrechen, ethnischen Säuberungen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit münden."
(Wortlaut seiner Rede am 31.1.14)

Heute bezogen auf Afghanistan zu sagen "Der Einsatz der Bundeswehr war notwendig", wo doch klar ist, dass nicht Deutschland am Hindukusch verteidigt worden ist, sondern allem Anschein nach über Jahre hin nur ein korruptes Regime an der Macht gehalten worden ist, das mehr und mehr an Akzeptanz in der Bevölkerung verloren hat, was dann seinerseits zu der Destabilisierung Pakistans eher beigetragen hat, als sie zu verhindern. Das ist deutlich genug.

Ich bin anderer Meinung, komme gegenwärtig aber nicht zur ausführlicheren Darlegung meiner Position. Doch weise ich auf einen älteren Text von mir hin und zitiere daraus:
Dürfen wir das alles als Utopie abtun, nur weil es keinen durchschlagenden Erfolg in­nerhalb der nächsten 30 Jahre verspricht? Dürfen wir unseren Einsatz verweigern, nur weil wir selbst das Ziel nicht erreichen werden? - 500 Jahre dauerte es bis zu dem ersten entscheidenden Erfolg der Gottesfriedensbewegung.
SPON zu Gaucks Rede , 1.2.14

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