Samstag, 6. Februar 2016

Das BIP pro Kopf ist kein Maßstab für Wohlstand einer Gesellschaft

"Denn ebenso wie viele andere Wirtschaftswissenschaftler wundert sich auch Stiglitz darüber, dass das BIP in den Vereinigten Staaten in jedem Jahr außer 2009 gestiegen ist – es den meisten Amerikanern wirtschaftlich aber schlechter geht als noch vor 25 Jahren. Die monetären Vorteile des technischen Fortschritts seien bei denen ganz oben angekommen, am anderen Ende der Einkommenspyramide seien die Reallöhne heute hingegen niedriger als vor 60 Jahren." (faz.net 6.2.16)

Deshalb brauchen wir Finanztransaktionssteuer* und Erbschaftssteuer, um wohlstandsfeindliche Entwicklungen einigermaßen im Griff zu behalten. 
Wir brauchen sie aber auch, um die Verlierer der gegenwärtigen Wohlstandsverteilung dafür zu gewinnen, mehr Einwanderung zuzulassen. Eine Politik der Grenzschließungen würde zusätzlich europaweit zu zusätzlichen Kosten von geschätzt 110 Mrd. Euro führen. 
Doch wie die Dinge liegen, gilt "Once again, Europe seems to be sleepwalking into crisis. One hopes that it wakes up in a safer place than it has in the past." (World Economic Forum 3.2.16)

*"Die Befürworter einer Finanztransaktionssteuer sind der Ansicht, dass in den heutigen Finanzmärkten eine Überschussliquidität besteht, die zu kurzfristigenSpekulationen führt.[44] Hierzu werden empirische Belege angeführt, wie zum Beispiel, dass das Handelsvolumen in Devisentransaktionen mehr als 70-mal größer ist als der Handel mit Wirtschaftsgütern und der Handel im Bereich mit Zinssicherungsinstrumenten und Zinsderivaten sogar 100-mal größer ist als die Gesamtinvestitionen.[45] Dieses hohe Handelsvolumen führe nach Meinung der Befürworter der Finanztransaktionssteuer, die es auf spekulative Motive zurückführen, zu einem „Overshooting“, also einer Fehlbewertung, abseits des auf einen sonst auf Marktgleichgewicht beruhenden Preises.[46] Ferner wird behauptet, dass kurzfristige Spekulation auch zu einer mittel- bis langfristigen Verfälschung des wirklichen Marktpreises führen kann und so volkswirtschaftliches Wachstum behindere und Arbeitslosigkeit fördere.[1] So könnte eine Finanztransaktionssteuer durch die Erhöhung der Transaktionskosten insbesondere bei kurzfristigen Investments eine stabilisierende Wirkung auf die Preise des gehandelten Instrumentes oder Ware haben und zu einer Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Leistung beitragen. Die Steuereinnahmen aus der Finanztransaktionssteuer könnten für die Konsolidierung der Staatshaushalte verwendet werden oder zur Förderung von politischen Zielen, zum Beispiel Förderung des Umweltschutzes oder der Entwicklungshilfe verwendet werden."
(Seite „Finanztransaktionssteuer“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. Dezember 2015, 06:10 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Finanztransaktionssteuer&oldid=148855901 (Abgerufen: 6. Februar 2016, 20:57 UTC)

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