Freitag, 12. Februar 2016

Probleme in der AfD

"Frauke Petry hat Bernd Lucke nicht nur an der Spitze der AfD ersetzt, sie hat auch den Konflikt geerbt, über den er stürzte. Das ist kein Zufall. Die AfD ist eine Partei, die den Protest gegen "das System" schürt, um selbst in das System vorzudringen. Mit der Macht der Straße an die Macht – das ist die paradoxe Strategie.
Während die Parteiführer noch das Establishment bekämpfen, wollen sie schon ein bisschen dazugehören. Sie müssen die Stimmung am Kochen halten, aber sie müssen zugleich dafür sorgen, dass sich die Partei, bei aller Wut, nicht ins totale Abseits manövriert. Neonazistische oder offen antisemitische Auffassungen sind in der AfD tabu. Aber auch "Schüsse auf Flüchtlinge" markieren, wie sich gezeigt hat, gefährliches Terrain.
Eigentlich weiß Frauke Petry das sehr genau. Seit sie sich ihrer Partei als die radikale Alternative empfohlen und Bernd Lucke gestürzt hat, bemüht sie sich, die AfD in ein respektableres Licht zu rücken. [...]" (Matthias Geiß: Die Partei frisst ihre Anführer, ZEIT online 12.2.16)

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