Donnerstag, 17. März 2016

Zorneding ist nicht Clausnitz

"Ruhe gibt es nicht mehr für die 10 000 Seelen von Zorneding, seit der kongolesische Geistliche Ndjimbi-Tshiende sich öffentlich gegen die flüchtlingsfeindlichen Parolen der CSU-Vorsitzenden im Ort, Sylvia Boher, gestellt hat. Er wurde rassistisch beschimpft und mit dem Tode bedroht."
ZEIT Nr.13/2016 17.3.16

Zorneding: Bayerischer Pfarrer bittet um Verständnis für Rücktritt 7.3.16
Zorneding: Mehr als 3.000 Menschen demonstrieren für zurückgetretenen Pfarrer 9.3.16


Der Bürgermeister von Zorneding:
"Hier wohnen Bildungsbürger mit einem guten Einkommen", sagt er aus einer Rundfahrt durch Zorneding. Und jetzt vergleicht man uns mit dem Osten, mit Clausnitz und Bautzen!"
Besonders besorgt ihn die "Hetze von links". In E-Mails werde sein Ort als "Nazi-Nest" und brauner Sumpf beschimpft. Als aktuelles Beispiel holt er eine Postkarte hervor. "Alles Gute für Ihren Pfarrer" steht darauf. "Unfassbar, was es im schönen Bayern für Deppen gibt." ZEIT Nr.13/2016 17.3.16
Dem Pfarrer war geschrieben worden, er sei eine "schwarze Sau" und gedroht, er werde nach Auschwitz gebracht. Der stellvertretende Vorsitzende der CSU im Ort hatte in der Lokalzeitung erklärt:
"Der" - gemeint war Ndjimbi-Tshiende - "muss aufpassen, dass ihm der Brem - der Altpfarrer Zornedings - "nicht mit dem nackerten Arsch ins Gesicht springt, unserem Neger." ZEIT Nr.13/2016 17.3.16
Zorneding ist nicht Clausnitz, doch dass ein Pfarrer in Bayern von einem CSU-Vertreter so beschimpft wird, ist kein gutes Zeichen für die CSU.
Zeit, dass nicht nur der Papst, sondern auch bayerische Kirchenobere klar Stellung beziehen, wem
ihre Solidarität gilt: "dem geringsten meiner Brüder" (Matth.25,40).
Ohne das werden wir wohl kaum die nötige Solidarität aufbringen, die wir für die kommenden Herausforderungen brauchen. - Die Flüchtlingsfrage ist nur eine Vorausdeutung auf das, was uns mit den Folgen des Klimawandels bevorsteht.

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