Donnerstag, 21. Juli 2016

Irische Erfahrungen mit Terrorismus

Artikel von Fintan O’Toole aus der Irish Times 
"[...] Terrorismus ist nicht sinnlos – er hat einen sehr ernsten Sinn: Einen apokalyptischen Bürgerkrieg oder globalen Konflikt anzufachen. Daher ist Abscheu nicht genug. Um auf Terroristen eine Antwort zu finden, müssen wir verstehen was sie bewegt, was ihre Ziele sind und wie wir diese Ziele vereiteln können – und das können wir eben nicht indem wir ständig in den Ruf nach „Krieg“ einstimmen.
Die zweite wertvolle Erkenntnis in Irland ist, dass Terrorismus kein Virus ist, der nur Menschen außerhalb der weißen europäischen und amerikanischen Mainstream Bevölkerung befällt. Ganz speziell wissen wir, dass der gegenwärtige Versuch den Terrorismus als eine islamische Krankheit zu zeichnen Unsinn ist. Wir Iren wissen von verdammt viel Terrorismus, der sich auf biblische und protestantische Rhetorik und Identität beruft. Speziell „begreifen“ wir den Märtyrerkult – sollten Sie vergessen haben, schauen Sie sich die fesselnden neue Doku von Brendan Byrne über Bobby Sands und den Hungerstreik von 1981 an, 66 Days.
Warum kann diese Erfahrung der Welt helfen? Weil sie zeigt wie dumm es ist eine Religion zu verdammen, weil einige Wenige, die sich zu dieser Religion bekennen, Terroristen sind. Donald Trump und Newt Gingrich, z. B., könnten sehr von einem Schnellkurs über die „Unruhen“ profitieren, um sie zu erinnern, dass Isis genauso wenig gleich Islam ist wie UDA gleich Protestantismus und IRA gleich Katholizismus sind. [...]" (deutsche Übersetzung zitiert nach Nachdenkseiten)

Keine Kommentare: