Dienstag, 13. Juni 2017

Folter von Flüchtlingen

Seit Jahren wiederholen sich die Berichte von Misshandlungen, Folter, Sklavenarbeit und sexueller Ausbeutung von Flüchtlingen auf ihrem Fluchtweg. Dabei wird Folter des Flüchtlings z.B. eingesetzt, um von den Angehörigen Lösegeld zu erpressen.

"Schutzsuchende und Migranten werden in Libyen unter menschenverachtenden Bedingungen gefangen gehalten und gefoltert. Das dokumentiert die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) in einem aktuellen Bericht. Demnach berichten Flüchtlinge, in den Gefängnissen ausgepeitscht, mit Elektroschocks misshandelt und kopfüber an einem Baum aufgehängt worden zu sein." (NRD Panorama 24.6.2014)

"Flüchtlinge und Migranten werden in Libyen regelmäßig ausgeraubt, gefoltert, entführt und sexuell missbraucht, heißt es in einem Bericht von Amnesty International. Auch gezielte Gewalt islamistischer Gruppen gegen Christen dokumentiert der Bericht."

"Einige dieser Gruppen haben den Menschenschmuggel als Geldquelle entdeckt, was wiederum viele potenzielle Flüchtlinge anlockt, deren Ziel Europa ist. Sie sind den Milizen meist hilflos ausgeliefert. Baba Ali aus Mali erzählt, wie er von Kämpfern in der Stadt Bani Walid östlich von Tripolis festgehalten wurde. In einem fabrikähnlichen Gebäude sei er mit 1500 anderen Afrikanern eingepfercht worden. Der Platz habe nicht ausgereicht, sich zum Schlafen hinzulegen, berichtet er. Man habe sie zur Arbeit gezwungen und regelmäßig geschlagen. Während des Ramadans konnte er fliehen.
Mostafa Dumbia wiederum, der von Polizisten in Uniform festgenommen wurde, kam erst wieder frei, nachdem seine Familie 1000 Dollar Lösegeld bezahlt hatte. Danach brachten die Kidnapper den Ivorer auf das Boot, das ihn nach Italien bringen sollte. Die Berichte der Flüchtlinge, die über Libyen gekommen seien, ähnelten sich, sagt Erna Rijnierse von Ärzte ohne Grenzen. Die Narben, die sie vorzeigten, deuteten auf eine zum Teil lange Folter hin. „Ich habe viele Knochenbrüche gesehen an Stellen, an denen man sich selbst keinen Bruch zufügen kann“, betont sie."


""Oft kommen Patienten wegen Husten oder ähnlichen Beschwerden. Aber wenn sie dann ihr Hemd ausziehen, sieht man all die Narben, die ihnen durch Folter zugefügt wurden, und man kann erkennen, dass sie gebrochene Knochen haben", sagt Erna Rijners, die als Ärztin im Mittelmeer unterwegs ist. Zahlreiche Patienten hätten eindeutig gewaltbedingte Verletzungen, etwa durch Schläge oder Macheten. "

"Internationale Hilfsorganisationen haben immer wieder auf das Leid dieser Flüchtlinge hingewiesen, die in Lagern in Libyen gestrandet sind. In einem Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kommen Zeugen zu Wort, die von Sklavenmärkten erzählen, auf denen Flüchtlinge verkauft werden. Sie berichten von Geiselnahmen, Zwangsarbeit und sexueller Ausbeutung. Laut IOM gibt es in Libyen Sklavenmärkte, auf denen Menschen "für 200 bis 500 US-Dollar verkauft werden". Viele werden danach nicht nur zur Arbeit gezwungen, sondern auch sexuell ausgebeutet. " (dw.com 21.4.2017)


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