Mittwoch, 28. Juni 2017

Ist Aufforderung zum Zweifel keine Propaganda?

Hiermit mache ich Propaganda für das Heft "Propaganda" von fluter von der bpb, weil darin über den Sender Russia Today alias RT Deutsch unter anderem verbreitet wird, er versuche Zweifel an der Korrektheit von Aussagen aus der westlichen Presse zu wecken.*
Und das, nachdem in derselben Ausgabe von fluter am Anfang geschrieben worden war, Zweifel sei eine Möglichkeit, sich gegen Propaganda zu immunisieren.
Ich weise hier nicht auf einen Aphorismus von Lichtenberg hin.

Das ist natürlich eine glatte Lüge. Denn mit diesem Hinweis handele ich ja nach dem Verfahren, mit dem man dazu auffordert, nicht an einen rosa Elefanten zu denken. Dies Verfahren ruft nämlich genau den Gedanken hervor, den es angeblich unterdrücken will.

Ich werde an verschiedenen Stellen im Netz ähnliche Nachrichten mit kleinen Abweichungen verbreiten. Unter anderem werde ich einzelne Aussagen mit Links versehen. Mache ich mich dadurch glaubwürdiger oder senke ich die Glaubwürdigkeit für meine anderen Aussagen?

Jetzt muss ich als erstes einmal einen Tweet auf diesen Artikel verlinken. [Diese Aussage stand und steht in einem sonst gleichlautenden Artikel von mir. Diesen Artikel verlinke ich aber nicht. Jenen habe ich aber schon wie angekündigt schon verlinkt.]

Hier verlinke ich auf Aphorismen von Lichtenberg, unter denen der bekannte, auf den ich angespielt habe, nicht enthalten ist.

* Zweifel zu wecken ist doch gewiss eine wichtige Aufgabe der politischen Bildung. Deshalb bin ich auch so dankbar, dass euro|topics laufend Aussagen aus verschiedenen europäischen Presseorganen liefert, die Zweifel daran ausschließen, dass alle Recht haben könnten, obwohl aus ihrer nationalen Sicht vieles genauso zwingend erscheinen wird wie bei uns der Konsens der Qualitätsmedien. 
Zum Glück haben wir für den Inlandsgebrauch aber auch die Nachdenkseiten, die fleißig Zweifel am Mainstream zu wecken suchen, auch wenn es nicht immer gelingt. 



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